Eine Veranstaltungsreihe von Künstler für Frieden und Abrüstung zum 8. Mai 1985
In Zusammenarbeit mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Bella Ciao
Lieder des europäischen Widerstands
Konzert für „Amicale internationale de Neuengamme“
mit dem Ensemble des Jüdischen Theaters Warschau, dem Quartetto Vocale Giovanna Marini, Max Ogeret und Musiker, Petros Pandis, Arja Saijonmaa, Ivan Surshikov Ensemble
4. Mai 1985, Rathaus
5. Mai 1985, Deutsches Schauspielhaus
8. Mai 1985, 40. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs
Einweihung des Denkmals „Feuersturm“ von Alfred Hrdlička (Gegen-Denkmal zum „Ehrenmal für die Gefallenen des 2. Hanseatischen Infanterieregiments Hamburg Nr. 76“)
Eva Mattes und Irmgard Schleier schreiben den Aufruf zum 8. Mai der Künstler für Frieden und Abrüstung an eine Litfaßsäule am Stephansplatz Hamburg:
Am 8. Mai 1945 fand der Traum von der deutschen Weltherrschaft ein klägliches Ende. Viele Deutsche hatten ihn mitgeträumt, die meisten ihm blindlings vertraut, die wenigsten sich seine Folgen ausgemalt – jetzt wollte auf einmal niemand davon gewußt haben.
Am 8. Mai 1985 erinnern wir uns der Befreiung von Unterdrückung und Lüge, aber auch an den Schlaf der Vernunft, der solche Ungeheuer gebiert. Daß wir deutsche Politiker heute schon wieder von militärischer Vorherrschaft träumen sehen – auch von der Teilhabe der Herrschaft im Weltenraum – erfüllt uns mit Grauen. Wir alle sehen, was um uns herum geschieht und können die Konsequenzen abschätzen. Die Unsicherheit der neuen Sicherheitssysteme ist uns zur Genüge bekannt, und wir wollen sie von uns abwenden. P.A.N.D., die Künstler für Frieden und Abrüstung, rufen alle Mitbürger auf, sich an den öffentlichen Wahnsinn nicht erst gewöhnen zu lassen. Erinnert Euch an die Zeiten der braunen Verblendung. Mißtraut all jenen, die den Frieden herbeirüsten wollen. Habt ein besseres Gedächtnis.