Biografie Irmgard Schleier

Irmgard Schleier
Irmgard Schleier

Irmgard Schleier

Musikstudium – Klavier (Meisterklasse Prof. Conrad Hansen), Gesang, Musiktheorie – an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Hamburg. Zweitstudium der Musik-, Literatur- und Sozialwissenschaften an den Universitäten Bielefeld und Hamburg.

1970 – 1984 Forschungs- und Lehrtätigkeit an den Hamburger Kunst- und Musikhochschulen sowie der Universität Hamburg.

Seit Ende der 60er Jahre Initiatorin und Mitwirkende bei experimentellen Musik- und Kunstproduktionen, darunter Frankfurt – Experimenta, Hannover – Deutscher Städtetag, Hamburg – Staatsoper, Kunstverein u.a.
Kultursoziologische Forschungen, Buch- und Zeitschriften-Veröffentlichungen („Besucher-Struktur der documenta“ (1969) „Freizeit und Kultur in Westeuropa und den USA“ (1970), „Kreativität und soziales Lernen“ (1972), „Aktionsforschung“ (1972) u.v.a.

1977 Gründung und Leitung des Chores „Hamburger Sängerhaufen“ mit eigenem Instrumentalensemble, dessen umfangreiches Repertoire von Monteverdi bis Eisler, vom ethnischem Gesang aus vielen europäischen Regionen bis zum plattdeutschen Bänkellied sie in zahlreichen Konzerten und Gastspielreisen vorstellte.

Konzerte und Dirigate im In- und Ausland (Paris, Rom, Wiener Festwochen, Cantiere Internazionale d’Arte Montepulciano, Moskau), darunter Brecht / Eisler „Die Mutter“, (Deutsches Schauspielhaus 1978), „Canto General“ von Pablo Neruda/Mikis Theodorakis (Großer Sendesaal des NDR 1985, Eröffnung der Ruhrfestspiele 1989 u.v.a.), Uraufführung des Requiems „Cantata delle cinque stanze“ von Giovanna Marini (Hamburger Hauptkirche St. Jacobi 1986), Uraufführung „Der Garten“ von Josef Tal (Hamburger Staatsoper, 1988), „Hommage an Fanny und Felix Mendelssohn“ („Oratorium nach Bildern der Bibel„, Psalm 114 op. 51), Hamburger Symphoniker und Solisten (Hamburger Kampnagelfabrik, 1995) u.v.a.

Fernseh- und Hörfunkaufzeichnungen sowie Schallplattenproduktionen, u.a. „Canto General“ von Pablo Neruda/Mikis Theodorakis (NDR, Hamburg, Großer Sendesaal 1985), Mitschnitt der Uraufführung „Cantata delle cinque stanze“ von Giovanna Marini (NDR, Hamburg, Hauptkirche St. Jacobi 1986), „Liederreise“, ein Querschnitt internationaler Volkskunst (NDR, Hamburg, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst 1987), „Von Ulm nach Metz, von Metz nach Mähren“ (NDR Fernsehen, Hamburg, Thalia Theater 1989), „Und über uns der Himmel“ (CD Mitschnitt, Hamburg, St. Pauli Theater 2006) u.a.

Gemeinsam mit dem Produzenten und Autoren Peter Homann Produktion und künstlerische Leitung zahlreicher musikalisch-literarischer Revuen, die auch vom NDR aufgezeichnet wurden, darunter „Heinrich Heine“ mit Heinrich Giskes, Dietrich Mattausch u.a. (Hamburg, Deutsches Schauspielhaus 1977), „In diesem Hotel zur Erde“ – in memoriam Walter Mehring, mit Barbara Nüsse, Peter Franke u.a. (Hamburg, Metropolis, Deutsches Schauspielhaus u.a., seit 1982) ; „Widersteht! Im Siegen Ungeübte“, mit Ida Ehre, Eva Mattes, Peter Rühmkorf u.a. (Hamburg, Deutsches Schauspielhaus, Kampnagelfabrik 1984), „Von Ulm nach Metz, von Metz nach Mähren“ mit Eva Mattes (Paris, Théâtre de l´Europe UA 1987, Deutsches Schauspielhaus, Berliner Ensemble u.v.a.) , „Voices – Hommage à Rolf Liebermann” (Hamburg, Kampnagelfabrik/NDR, 1990) ) „Hoppla wir leben! Hundert deutsche Jahre“ , mit Mario Adorf, Uwe Friedrichsen, Eva-Maria Hagen, Corinna Harfouch, Hannelore Hoger, Eva Mattes, Barbara Sukowa, Angela Winkler u.v.a.(Hamburg, Kampnagelfabrik/NDR 1999), „Fest der Stimmen“ , mit Künstlern aus fünf Kontinenten (Berlin, Gethsemanekirche 2001 und 2003), „György Ligeti zum 80.“ (Berlin, Philharmonie 2003), „Berlin im Licht“, mit Eva Mattes, Otto Sander, Angela Winkler u.a. (Berlin, Tränenpalast 2003), „Und über uns der Himmel“ mit Eva Mattes und Vokalquartett (Hamburg, St. Pauli Theater UA 2005, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Kultursommer Nordhessen u.v.a), sowie „Hört Ihr die Frösche quaken“ mit Eva Mattes, Angelika Thomas, Peter Franke und Ensemble (Hamburg, Ernst Deutsch Theater 2011) und mehr.

Sie initiierte und leitete internationale Festivals, darunter die Großveranstaltungen „Künstler für den Frieden“ (1981 Dortmunder Westfalenhalle, 1982 Bochumer Ruhrstadion, 1983 Hamburger St. Pauli Stadion, mit Eva Mattes, Harry Belafonte, Peter Rühmkorf, André Heller, Udo Lindenberg, u.v.a. 1985 Organisation und künstlerische Leitung der Veranstaltungsserie „Habt ein besseres Gedächtnis“ (Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle) zum 8. Mai 1945, zusammen mit Eva Mattes, Peter Homann, Hans Platschek, Peter Rühmkorf; u.v.a.

1986 gründete sie gemeinsam mit Eva Mattes und einer großen Künstlerinneninitiative das erste internationale Künstlerinnen-Festival in Hamburg, „Hammoniale“ , eine Biennale mit Theater, Tanz, Musik, Ausstellungen und zahlreichen Erst- und Uraufführungen, deren Programmdirektorin sie bis 1999 war.
1990 Organisation und Leitung eines der ersten großen deutschen Kulturfestivals in Moskau in Kooperation mit den großen Theatern und Konzertsälen der Stadt.

Im Jahr 2000 initiierte sie gemeinsam mit dem Komponisten György Ligeti, Eva Mattes und einer internationalen Künstlerinitiative das “Fest der Kontinente” und übernahm dessen künstlerische Leitung, ein interkulturelles „Fest der Stimmen“ und ein künstlerischer Dialog der Kulturen mit Künstlern aller Genres aus fünf Kontinenten auf Berliner Theater- und Konzertbühnen; seit 2005 setzen Irmgard Schleier, Eva Mattes und Peter Homann diesen interkulturellen Dialog in Kirchen und Baudenkmälern der norddeutschen Region und auf Gastspielen und Tourneeproduktionen in deutschen Theatern fort.

Von 1992 bis 1997 Kulturdezernentin der Stadt Kassel.

Für ihr künstlerisches und kulturpolitisches Engagement wurde Irmgard Schleier im Jahr 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz durch Bundespräsident Johannes Rau ausgezeichnet.


Die Dirigentin Irmgard Schleier Eine kleine Auswahl